La bestia maneggiata

La bestia maneggiata

H: 21cm, Material: Wurzelholz

Kopf:
Stellt dem von rechtslateral erkenntlichen Vogelkopf bilateral ein Innenleben von Keilerzahn und -horn gegenüber.
= Synergismus der verschiedenen Gedankenursprünge (durch Abdeckung der Schnabelpartie erscheint, von lateral betrachtet, eine Menschenähnlichkeit, der diese Denkkausalitäten zuzuordnen sind).
Leib:
Der Hals- Nackenbereich wird dorsal von einem augenlosen, schlangenähnlichen Wesen dominiert, das dem Korpus ebenso entspringt wie es wieder von ihm aufgenommen wird.
Distal kontaktiert diese Darstellung ein in den Leib eindringendes Wesen, das sich noch unter der Haut des Rückens abzeichnet, während der Schweif ebenso die Herkunft aus der Außenwelt wie – durch den Perspektivenwechsel von dorsal – die im Rückradverlauf ausgedrückte Zugehörigkeit des Außeneinflusses belegt.
= Ausdruck der tiefen Unbestimmtheit innewohnender Begehren und Verhalten, die durch Außeneinflüsse erst zu Entschlüssen reifen.
= Der Schweif stellt hier, zusätzlich zum Außeneinfluss, auch die Zugehörigkeit zum Selbstverständnis dieser Abläufe dar.
Aus dem Aspekt des waagerecht gehaltenen und mit dem Rücken zum Betrachter gedrehten Schnitzwerkes, erkennt man ein rudimentäres Vogelwesen, dass sich, mittels seines Schnabels in den zurückweichenden Subthorakalbereich einzuarbeiten scheint.
Bei weiterem Verdrehen, auf den Beschauer zu, wird , von ventral deutlich, dass dieser Vogel einen Echsenschweif trägt.
= Hierdurch werden die, quasi „aus dem Bauch heraus“ gewonnenen Entscheidungsanstöße, denen keine logische Durchdenkbarkeit zugrunde liegt ausgedrückt – was dem, durchaus noch existenten,
Instinkt zuzurechnen ist.
Außerdem birgt diese bildliche Metapher den Hinweis auf die teilweise Gegenbezüglichkeit des Ursprungs eines Entschlusses.
Die weibliche Mamma (Brust) = symbolisiert, im Verbund mit dem Vogelkopf und den dorsalen Wirbelgeschöpfen, den Ursprung säugender, brütender und lebend geborener Entstehungsarten.
Extremitäten:
Der ausgestreckte, einzige Arm, der sich nach distal progredient in einen Pferdelauf verändert und statt in einer menschlichen Hand in einem Pferdehuf ausläuft,
= deutet an, dass die menschliche Gestalt auch heute noch Hinweise auf die (unabgeschlossene) Evolutionsgeschichte enthält.
Das menschlich ausgeformte, rechte Bein der Gestaltung
= deutet den evolutionsbiologischen Aufrichtungs- und Weiterentwicklungsprozess an – dessen Unabgeschlossenheit durch die nur dreizehige Vorfußausprägung angedeutet wird.
Die bekannte, überwiegend eindimensionale Bewegungsrichtung des menschlichen Knie- Fuß- und Zehengelenkes stellt sich der mehrgelenkigen, entwicklungsoffenen, rechten Fortbewegungsgliedmaße gegenüber – und voran,
= diese Entwicklungsrichtung ist bevorzugt und eingeschlagen worden.
Das rechte, geringer ausgearbeitete Bein, lässt dagegen eine Eindeutigkeit in seiner Bewegungsrichtung, aufgrund der multiplen, fragmentalen Gelenke und unausgeprägt dargestellten Gelenkandeutungen nicht zu,
= hierin wird die anspruchsorientierte Evolutionsgeschichte erklärt, die sich in der distalen Pfote eines Fluchttieres, als Reaktion zur Lebens- und Arterhaltung durch Ent- und Ausweichen aus den Ansprüchen der Nahrungskette ergab.
Die unterschiedliche Größe und Deutlichkeit der beiden Extremitäten zueinander,
= drückt die Bevorzugung der menschlichen Entwicklungsrichtung – oder einer anderen, mittlerweile eventuell übergeordneten – aus.
Der fragmentarische Verbund des menschlich anmutenden Beines an den coxalen Korpus der Ausarbeitung,
= soll der (scheinbar) eindeutigen Entwicklungsentscheidung in den Bereich des Menschlichen, eine, eventuell genmanipuliert initiierte Abweichung in eine noch unvorhersehbare Richtung und schließliche Struktur offenhalten.

Fazit:
Der im Verbund – und gemäß der vorstehenden Erklärung – unterschiedlich ausgearbeitete Symbolismus, soll, auch durch die gegensätzliche Größe, den wechselseitigen Bezug zueinander und die widersprüchlichen und synergistischen Entwicklungsrichtungen – physisch oder psychisch prägnant – teils belegen, teils erklären und teils hinterfragen.
Die Materialwahl eines Wurzelstockes bedient dabei die kausale Ursächlichkeit aller Anteile der Gestaltung.