Die Halbheit

Die Halbheit

H: 29cm, Material Holz, Holunder, lackiert

Von allem die Hälfte bzw. das bilateralsymetrische Gegenteil (in allegorischem Sinn) wird hier in den gegenübergestellten Elementen ausgedrückt:
Bein (Bewegung) zu Sockel (Bewegungslosigkeit),
Bein (physische Bewegung) zu Kopf (intellektuelle Bewegung),
Kopf (das beinerne Haus des Intellekts) – ist leer (es befinden sich keine Gedanken darin).
Das Antlitz des Hauptes ist hässlich – die gegengerichtete Schönheit wird nur durch einen Zopf an der rechten Seite symbolisiert,
dem Zopf, als feminines Attribut, steht der Bart, maskulines Attribut, gegenüber,
die unterschiedliche Form der Augen stellt die Sehkraft der Blindheit entgegen – was durchaus auch methaphorisch auf die Erkenntnisfähigkeit des Intellekts anzuwenden ist,
Charakterzüge, die sich widersprechen, werden in der Darstellung als Horn (für das Angreifende) und als Hasenohr (für das Flüchtende) detailliert,
die Grundzüge des eigentlichen Denkens sind als rudimentäre Robbe (das durchaus Phantasievolle, trotzdem aber Autochthone) und als Vogel (für die Grenzenlosigkeit des Gedankens) wiedergegeben,
der Vogel hat, unter Ausnutzung einer farbigen Veränderung im Holz, eine Unvollkommenheit erfahren, die, durch die Darstellung einer Läsion, eine Endlichkeit seines Fluges (der Reichweite des Gedankens) erahnen lassen.